Die ganze Geschichte - (c) Rainer Wahlmann
03:44 a.m. Friday, 3rd of May 1985 Halsenna Road, Seascale
Schlaf? Der kleine Bruder des Todes
Eine schreiende Stille weckte ihn. Was war das?
Nicht der Wasserhahn, der wie immer vor sich hin tropfte. In seinem Kopf schmolzen die vergangenen Tage und Wochen zu einer klebrigen Masse. „ Ich brauche eine
Auszeit“ dachte Dave.
Verschlafen rieb er sich die Augen, hinter denen stechender Kopfschmerz pulsierte. Er stand auf. Über leere Flaschen, Tabakbeutel und übervolle Aschenbecher suchte
er sich seinen Weg zum Fenster.
„Vielleicht sollte ich mit dem Rauchen aufhören, oder mit dem Trinken; zumindest damit, beides gleichzeitig zu tun!“
Früher als sie noch das grüne Gras geschnitten und vorsichtig in der Sonne getrocknet hatten, hatte keiner von ihnen Alkohol angerührt. …früher..
Dave wusste, dass das Pochen hinter seinen Augen der verdiente Preis für diesen Tabubruch war.
Wie verloren lief er in seiner Küche herum; der Wasserhahn tropfte noch immer.
Er starrte durch das Fenster. Wie ausgestorben lag die Hallsenna Road da. Irgendetwas fehlte. Die Vögel! Nicht ein einziger Vogel war zu sehen!
Vom nahen Sellafield her erhob sich eine riesige schwarze Wolkenwand.
„Das war´s wohl! Diese Stadt wird sterben! Ich muss weg hier!“
Er schaltete das Radio ein.
Guten Morgen, es folgen die 4 Uhr - Nachrichten von Radio "Freak out - wir sind dabei!"
Unbestätigten Berichten zufolge ereignete sich ein nuklearer Unfall in der Anlage Sellafield
Wir weisen darauf hin, daß wir darüber noch keine offizielle Bestätigung haben,
werden aber selbstverständlich sofort unser Programm unterbrechen, um sie genauer darüber zu informieren,
sobald wir offizielle Verlautbarungen hereinbekommen
Immer noch kein Ende in Sicht bei den verheerenden Stürmen,
die nun schon seit 4 Wochen unser Land heimsuchen
Den Wetterfachleuten zufolge
gab es seit Beginn der Wetterbeobachtung noch nie eine solch lange Periode ohne einen einzigen Sonnenstrahl,
Jerry Baker
der bekannte irische Wissenschaftler behauptet,
es gäbe möglicherweise eine Verbindung zwischen der momentanen furchterregenden Wetterlage
und einer Reihe von Freiluftexperimenten mit
genveränderten Bakterien
die zur Zeit von
der Gesellschaft zur weltweiten Vernetzung künstlicher Intelligenz
durchgeführt werden
Wie auch immer
kein Grund zur Panik, Leute !
also bitte
bleibt auf unsere Welle eingeschaltet
für weitere Informationen und natürlich
Musik
Das waren die 4 Uhr-Nachrichten von
Radio "Freak out - wir sind dabei!"
„Was bedeutet das? “ Dave versuchte, zu verstehen.
eine Klimakatastrophe, aber damit nicht genug:
ein Flugzeugabsturz auf den Reaktor Sellafield 4
Tausende von Flüchtlingen, schlimmer als in jedem Science Fiction würden versuchen, sich nach Süden durchzuschlagen
Überforderte Behörden würden Rettungsoperationen diskutieren, Lebensmittel würden knapp, kein Strom, kein Wasser
die Welt sitzt in der Klemme - jetzt beten wir, ein Retter möge kommen
das hätten wir besser früher getan - jetzt ist es zu spät - viel zu spät...“
Kein Abendrot. Die Sonne kämpft sich nicht mehr durch. Bis in die Stadt schafft es das Licht nicht mehr, wie die gütige Mutter, die noch einen Sohn hat, aber keinen
Mund mehr, ihn zu beweinen. Mutter Natur; mehr gibt es nicht mehr.
09:44 p.m. 05. Mai 1985 New Continental Hotel, Millbay Rd., Plymouth
Sarah hatte unmittelbar nach der Nachricht von der Katastrophe ihre Wohnung in der Gosforth Rd. in Seascale verlassen.
Eine unfassbare Völkerwanderung nach Süden hatte eingesetzt. Jeder wollte sich retten. Die Sonne zeigte sich überhaupt nicht mehr.
Neon wurde zum Tag.
Zwei Tage hatte sie bis hier nach Plymouth gebraucht. Die Stadt platzte aus den Nähten So weit es ging waren die Flüchtlinge überall in der Stadt untergebracht
worden. „Etwas Gutes hat diese Katastrophe zumindest“, dachte Sarah. „das New Continental hätte ich mir früher nie im Leben leisten können“. Die Flüchtlinge hatten es im Handstreich
besetzt.
Hunderttausende belagerten den Hafen, um noch einen Platz auf einer Fähre, einem Schiff, einem Kahn zu ergattern.
Gott sei Dank herrschte nur ein leichter Südwestwind. Viele konnten so der Katastrophe gerade noch entfliehen. Wie eine Riesenwand schob sich die nukleare Wolke in
Zeitlupe hinter den Flüchtenden her.
Aber die, die oberhalb von Sellafield wohnten, mussten andere Fluchtwege suchen, oder wurden, wie die Alten und Schwachen, von überforderten Behörden aufgefordert,
zu Hause zu bleiben.
„Keine Panik! Die Regierung hat alles unter Kontrolle!“
Ihre Mutter lebte in Whitehaven.
Sarah schrieb ihr einen Brief. Würde er sie in diesem Chaos überhaupt noch erreichen? …wohl kaum…
09:44 p.m.05. Mai 1985 irgendwo in einem Schlafsack am überfüllten Strand in der Nähe der Plymouth – Fähren.
Dave dachte zurück an seine Kindheit.
Sein Vater hatte ihn und seine Mutter schon früh verlassen; er hatte seinen Sinn des Lebens in der Forschung nach künstlicher Intelligenz gefunden und war nach
Kalifornien gezogen. Er brauchte keine Menschen mehr. Als Kind hatte Dave zusehen müssen, wie sein Vater immer wieder mit seinen Forscherkollegen auf dem Fußboden mit kleinen Robotern spielte,
sie zu ärgern versuchte,…sie küsste….
Liebe gab es im Haus der leeren Seelen nur für die Roboter.
Träumen Roboter von elektrischen Schafen? Können sie lächeln? Spielen sie Schach? Sind sie gekränkt, wenn sie verlieren? (nicht nur in Russland?) Ist das Denkbare
machbar? Ist das Machbare denkbar? Was ist die virtuelle Realität?
Die letzten rosa Brillen zerbrechen. Fortschritt. Oh nein, diese Welt wird nicht mehr von den Menschen zerstört! Die neuen Teufel sind digital-intelligent, höllisch
klug und himmlisch genügsam. Noch grüßen sie dich verschlagen, unterwürfig..., doch ihr Gruß ist kalt wie Stahl. Seltsam..., Roboter können nicht lächeln....
Sein Vater hatte an den künstlich-intelligenten Computern mitgearbeitet, die jetzt überall in der nördlichen Hemisphäre genveränderte Bakterien freigesetzt
hatten:
Er und seine Freunde hatten diese Katastrophe verursacht, im Namen ihres neuen cartesianischen Gottes: künstliche Intelligenz:
Warum? …für eine frühere Erdbeerernte und ähnliches…;nein,….kein Witz….
Aber auch Mutter in ihrer Trauer war für Dave nie erreichbar gewesen.
Fliehen - aber wohin? Deutschland, Frankreich und andere Staaten lassen bereits Militär an ihren Grenzen aufmarschieren. Die Schiffe lichten schon ihre Anker und jedes segelt wieder unter eigener Flagge. In den Süden kommt der Tod zuletzt. Das ahnen die Menschen und nehmen verstohlen die spanische Postkarte von der Wand. Niemand soll sie finden. Und doch, es werden Hunderttausende und sie alle wollen nach Süden.
Santander
Von Santander waren sie weiter nach Llanes gezogen. Ein strahlend blauer Himmel ließ sie die Umweltkatastrophe, der sie knapp entkommen waren, fast
vergessen.
„Wann war er das letzte Mal in einer Disco gewesen?
Tanz oder stirb! Der Rausch Harmageddons “
…Tanze Dave…
Sarah betrat die Tanzfläche des FANTASIA TRES
Tanz oder stirb! Der Rausch Harmageddons “
…Tanze Sarah…
Wie ein verrückt gewordener Satellit streunte Dave durch die Irrgärten der Klänge; seine Füße schienen im Treibsand des Lebens zu versinken. Eine Fee tauchte neben
ihm aus dem Nebel auf. Die salzigen Strassen waren vergessen.
…Zum Tango gehören zwei…,
...Sarah…
…tanze…
Das Meer war einmal ewig. Erinnern, spüren, lauschen; vielleicht sogar vergessen, dass die Welt zerbrechlich ist-...und die Liebe,...
wie ein Kristall,...,. Zeit - eine Linie? ...nein, ...Wellen..., Wellen ...., endlos..., wiederkehrend...
wie viel Zeit bleibt uns? Tage, Wochen, Monate…?
Ist es das, was wir brauchen?
Zeit?
….nein...,
… Liebe…
Haben die Grauen gesiegt? Lass uns nicht aufgeben; lass uns weiter reiten zum Echo der Zeit;
auf den Schwingen des Warum und Wann werden wir wiederkehren…
Die Wälder halten den Atem an.
Mama, lass mich nicht einschlafen! Nicht jetzt...;
einer -, viele -, alle müssen kommen...und die Hoffnung schaffen!
Weiß erklärt schwarz,
Licht die Dunkelheit,
weiblich männlich.
... eins plus eins ist eins...
...alles schwingt...
... Hoffnung...?
Sarah und Dave ließen sich in den Picos de Europa mit Gleichgesinnten nieder und nannten ihre Gemeinschaft Nutopia.
...früher haben wir immer das grüne Gras geschnitten...
Sarah und Dave bekamen das erste Kind in dieser neuen Heimat: einen Sohn, ein Symbol ihrer Hoffnung.
Sie nannten ihn Lennon „…imagine, there’s no countries…“
(Ein Tagebuch voller Erinnerungen)
...eng umschlungen laufen sie durch die immer wieder heranrauschenden Wellen: zwei Liebende, irgendwo an einem Strand an der nordspanischen Costa Verde, , in der
Nähe von Llanes....
die Zeit scheint still zu stehen..., bewegt sie sich vorwärts? rückwärts? in Wellen? in Kreisen?
sie ist nicht wirklich linear....
die beiden setzen sich dort, wo die Wellen aufhören, den Sand zu benetzen, ihre Augenpaare treffen sich.
zwei Universen begegnen sich.
- ja -
ist die Antwort.
Etwas weiter von ihnen entfernt liegt etwas Schwarzes im Sand.
der Mann steht auf und geht hinüber.
„Was ist es?“
„Irgendein Buch, oder ein Kalender.“
„Es sieht alt aus und nass.“
„Ja, scheinbar hat es im Wasser gelegen.“
„Was steht darin?“
„Ich kann es nicht öffnen, die Seiten kleben zusammen.“
„Trockne es vorsichtig in der Sonne, vielleicht kann man es dann später lesen.“
Der Mann legt das kleine schwarze Buch in den trockenen, von der Spätnachmittagsonne erwärmten Sand.
Stunden später, als es getrocknet war, öffnete er es und begann zu lesen:
Wie war die Frage?
Wie ist das Leben jenseits des Horizonts? Ist die Welt größer als dieser graue, verregnete Vorort?
Wo gehen die Lichter hin, wenn sie verlöschen?
Was geschieht mit den Fremden in einer fremden Stadt, einem fremden Land?
Flüchtende und Verweilende
Liebe
ist die Antwort.
…das Haus der einsamen Räume…, das Haus der leeren Seelen…, das Haus des bösen Königs,
…ist die auserwählte Königin die Rettung?
…nein, auch sie ist nur eine fata morgana…
« …also
lebe nach dem Motto: ni dieu – ni maitre… »
„…wo ich war, Mutter?
Ich suchte eine Königin; aber ich konnte sie nicht finden…“
„Stell dir vor, dieses Sandkorn wäre ein Planet...“
„....und dieses auch ..,und dieses...“
„nein, das nicht...,.. das ist hässlich…“
Ein weiteres Universum ist verschwunden in der Unendlichkeit der Zeit
schon immer haben wir einen zeitlosen Walzer getanzt,
schon immer dem Gesang der Amsel zugehört,
schon immer beobachtet, wie die Blätter fallen, schon immer wussten wir,
dass der Herbst kommt...
...vielleicht gibt es Hoffnung für uns und alle, die nach uns kommen, vielleicht können wir lernen, mit allem Leben auf dieser Erde in Eintracht zu
leben?
bellum finitum
der Krieg ist vorbei
…the war is over…
Das Wochenende nahte…- DAS Wochenende…das "Festival der sich Bewegenden- the festival of movers" – wie in jedem Jahr feierten sie ihren Auszug aus England, damals,
nach der Katastrophe; Jahre waren seitdem vergangen; die Katastrophe war mittlerweile ein Event geworden – jeder, der als "kritischer Geist" anerkannt werden wollte, kam vorbei:
der Wahnwitz feierte sein Jubiläum: "Seid ihr alle da?"
"Ja, Kasper!."
"…dieses Mal, vielleicht - kamen die Außerirdischen dieses Mal, um zu retten, was wert war, gerettet zu werden?"
Dave saß vor der Bar Z und nippte an seinem las campanas - Rotwein.
… die ersten Schatten milderten die Gluthitze des Nachmittags. Ein paar Fahrräder klingelten und waren wieder weg.
Auf dem Marktplatz vor ihm tummelten sich die Touristen an den Ständen seiner Freunde. Sie kauften die Lieder, die Musik, den Schmuck, das Obst und das Gemüse; kurz,
alles, was Dave und seine Freunde zur Sicherung ihres Lebensunterhalts produzierten oder anbauten.
Wie in jedem der letzten Jahre waren Touristen wieder aus den Städten der Grauen zum "Festival of movers" angereist, dem Festival, an dem auch Dave mit seinen
Freunden wieder einmal auftreten würde. (...let´s hope for the best - toi,toi,toi...)
Wie in einem zoologischen Freigehege besichtigten sie dieses Dorf der restlichen, mittlerweile in die Jahre gekommenen Aussteiger, der "Bunten" wie sie sich selbst
immer noch nannten; die meisten ihrer Kinder hatten sich von den alten "Bunten" abgewandt und sich zurück in die schrillbunte, laut lärmende Welt der "Grauen" locken lassen
Auch Daves und Sarahs Sohn Lennon hatte die Gemeinschaft vor 3 Jahren verlassen und eine Blitzkarriere in der Medienwelt der "Grauen" als Produzent von Reality-Shows
gemacht. Sein Durchbruch war die Show HARD TIMES...
Wehmütig schweiften Daves Gedanken vierundzwanzig Jahre zurück:
Zusammen mit Gleichgesinnten hatten Sarah und er diese Gemeinschaft in den Bergen der Picos de Europa aufgebaut.
Sie hatten nicht wirklich an eine Zukunft geglaubt; nur noch gehofft, dass der Irrsinn der "Grauen" die Welt nicht endgültig vernichten würde.
Zeit und Natur ließen die Erinnerungen an die Katastrophe verblassen; auch Daves Wut auf die "Grauen", auf ihren Machbarkeitswahn, auf ihre Gier war lange schon
verblasst, er hatte diese Energie abgezogen und für wichtige Dinge eingesetzt: Natur, Musik ,Malerei mit Farben und Worten.
Nach einem kurzen entsetzten Innehalten hatten die "Grauen" schon bald wieder dort weitergemacht, wo die Katastrophe ihren Anfang genommen hatte; ja sie hatten ihr
System sogar noch weiter ausgebaut und perfektioniert.
" Legt ein bisschen Make-up auf und seid nett"; das war zum geflügelten Wort in der Gemeinschaft der Aussteiger geworden; Lennon, ihr Kind, hatte diesen Spruch
geprägt: in jedem Jahr zum festival of movers überfluteten tausende von fastbunten "Grauen" wie Pilger ihre Aussteigergemeinschaft und Dave und seine Freunde starrten in ihre hungrigen
Kameras.
Damals als sie in Spanien angekommen waren sie Fremde, Fremde in einem fremden Land; - strangers in a strange land - unpassend – überall - misfits.
Sarah war lange schon tot.
Wie viele andere aus ihrer Gemeinschaft hatte sie die harte Strahlung der Katastrophe nicht überlebt.
Sie war es gewesen, die dieser kleinen Gemeinschaft den Namen Nutopia gegeben hatte.
Sarah hatte Dave eine Geschichte erzählt von einem Land, von dem niemand genau wusste, wo es lag und ob es wirklich existierte und weil der Gedanke an dieses Land
vollkommen neu war und jeder hoffte, es möge existieren, einigte man sich darauf, dass es Nutopia hieße.
Nach dieser Geschichte hatten sie ihre Exklave der "Bunten" voller Hoffnung Nutopia getauft, die neue Utopie eines Lebens im Einklang mit der Natur.
…Nutopia ist außer Reichweite...(wahrscheinlich war das schon immer so gewesen)
Heilt die Zeit alle Wunden? Oder muss man, wenn man nicht vergessen will, die Erinnerungen immer weiter bluten lassen?
"Doktor, bitte, bleib draußen, ich will dass diese Erinnerungen weiter bluten!"
Nach dem dritten Glas campanas erklärte Dave einseitig den Krieg mit den Grauen für
beendet:
" der Krieg ist vorbei!"
Nein, es war nicht die Resignation vor der permanenten Übermacht; es war der Versuch, nachhaltig mit der ihm verbliebenen Energie sinnvoll umzugehen.
Er würde auch weiterhin solidarisch mit jedem, der das System der Grauen hinterfragte oder bekämpfte, bleiben.
Aber seine Energie beschloss er nur noch einzusetzen, um hundert Blumen zum Blühen zu bringen, um Worte für hundert Lieder, Farben für hundert Bilder zu
finden.
Für ihn war der Krieg vorbei; er hatte überlebt und zählte nach, ob der geringe Sold des Kriegers ausreichte, Saatgut für einen neuen Garten zu kaufen.
Er nippte erneut an seinem las campanas - Rotwein und begann zu singen:
...bellum finitum… nihil reliquum, dies irae praeterita.
...der Krieg ist vorbei, nichts ist geblieben die Tage des Zorns sind Vergangenheit…
Krieg wollte ich nie, aber die Grauen …
die Grauen: die, die das Kind fragten:
Willst du nicht lieber so sein wie die Anderen?
Sieh doch, die Anderen sind so viele, und du bist allein….
Wir werden dich immer lieben - solange du brav bist;
schau, wir sind so viele,
…wir sind… Gott… wir sehen alles
...wir sind… die Regierung… wir regeln alles…
...wir sind... dein Vater deine Mutter… uns verdankst du alles…
…wir sind… Musik… lerne unsere Lieder…
-wir sind die Grauen–
…Wer hat dir etwas von Farben erzählt?...
…Wer?...
…Vertrau uns… wir lieben dich…
…Grauen…?
…Farben…? Musik…?
…Gibt´s auch Musik oder gibt es nur Konzerte…?
Aber anders… irgendwie anders... "…I’m not like everybody else…"
Grau ist keine Farbe… ist ein Konzert Musik? ist Musik Tanz? ist Tanz Bewegung? ist Bewegung Veränderung? ist Veränderung grau?
.. nein…
Veränderung ist,… wie Jahreszeiten…, ein Wechsel…, ein Spektrum…, eine unfassbare, unbegrenzbare Bewegung…, Tanz…,.Musik, …. Konzert….,Farbe…, Konzert…, Musik…,
Tanz…, Bewegung…, Spektrum…, Wechsel…, Jahreszeiten…, Wellen,…Veränderung?
Grau?
Nein.
Krieg?
Krieg den Grauen, dem grauen Gott, dem Volk der Grauen, der grauen Musik, den Tänzen der Grauen, den Spielen der Grauen, den Gedanken der Grauen…
…Mama, … es sind so viele…, sie sind so stark…, sie zweifeln nie…, ich habe Angst, dass sie den Krieg gewinnen werden….
…Gewinner? Verlierer?... das zählt nicht am Ende des Krieges…, am Ende gewinnen alle,…oder verlieren alle….?, egal…, es zählt niemand, nichts zählt
mehr,…denn,
… es ist doch das Ende…!
.. Sarah…
Wohin gehen all die Lichter, wenn sie ausgehen,...all die Fremden in einer fremden Stadt…?
Nutopia?
Der Krieg ist vorbei!
…ist der Krieg vorbei…?
…nein, er ist noch nicht vorbei, der Krieg…
"…there is a war between the rich and poor…" *, summt Dave plötzlich eine Melodie, an die er sich seit Jahren
zu erinnern versucht, „ja, nur heute hat er ein anderes Gesicht: er trifft jeden einzelnen unterschiedlich“, denkt er und greift nach seiner fast leeren Las
Campanas Rotweinflasche. Dave sitzt in der wärmenden herbstlichen Nachmittagssonne auf einer Bank auf der Plaza de las Barqueras in Llanes und denkt zurück an sein Dorf und die
Gemeinschaft der „Bunten“ in den Bergen der Picos de Europa.
Spekulanten hatten ihr kleines Dorf aufgekauft und auf den umliegenden Feldern graue Betonpaläste für die Touristen der „Grauen“ errichtet. Dave und seine
letzten noch verbliebenen „Bunten“ waren obdachlos geworden und durch Spanien geirrt, auf ihrer verzweifelten Suche nach einer neuen Heimat: refugees –Flüchtlinge; letztendlich kehrte Dave nach
Llanes zurück, als Wino lebt er seitdem unter den Brücken, gar nicht so weit entfernt von seinem alten Dorf.
Hier in Llanes werfen Passanten, "die Grauen", diesem Obdachlosen, diesem Tramp, diesem Hobo mit dem merkwürdigen Grinsen auf seinem Gesicht, der doch so gar nicht
zu dieser fröhlichen Menge schöner, gut gekleideter Menschen passt, einen irritierten, fast verärgerten Blick zu.
Ein weiteres, fast schon vergessenes Lied sprudelt über seine Lippen:
"Gonna pass me a brand new resolution,
Gonna fight me a one man revolution" **
Ein Tourist bleibt stehen und ruft wütend: "Was hast du hier zu suchen, Wino? Geh dorthin zurück, wo du herkommst, unter deine dreckige Wino - Brücke! Du beleidigst
unsere Augen!
Sieht so das Leben aus, von dem geträumt hast, als du noch jung warst?"
"…when I was young, there was more important…" *** singt Dave aus vollem Hals,
"…pain more painful and laughter so much louder yeah…!" *** und schreit ihm zu: "verpiss dich,
Wichser, nerv´ jemand anderen! Was weißt du schon von Träumen? Hast du je einen großen Traum geträumt? "
Er leert die Rotweinflasche, seine dritte für heute, mit einem Schluck, und mit einem seltsamen Knirschen springt die Zahl von 24896 auf 24897, die Zahl auf seinem
mechanischen Lebenstraumzähler; der Zähler, der sie alle zählt: die Tagträume, die Nachtträume, die wunderschönen, wie auch die Albträume, egal, ob Dave sich je wieder an sie erinnert oder
nicht.
Seit ein paar Tagen hat er das Gefühl, in seinen etwas klareren Augenblicken, als knirsche der Zähler ganz seltsam – sollte ihn das nicht vielleicht
beunruhigen?
"Keine Ahnung, wie viele Träume mein Zähler so aushält oder ob er, wann und warum auch immer, seine Arbeit irgendwann plötzlich endgültig einstellt? Vielleicht
setzen Art und Intensität der Träume seiner Mechanik unterschiedlich stark zu? Vielleicht wird ein letzter Traum ihn unwiederbringlich zerstören? "…to
dream the impossible dream…" ****
...und dann…?"
…er versucht, darüber nachzudenken: "...24897, …die Zahl kenne ich, aber wieso kann ich mich an keinen meiner Träume mehr erinnern! …irgendwer muss sie gestohlen
haben! …wo sind sie?"
In einem kleinen Gässchen, ganz in der Nähe der Plaza Barqueras sperrt ein alter Mann gerade seinen Laden, ein Fundbüro, zu.
"Heute findet keiner mehr den Weg hierher und, sagen wir mal so: morgen ist ja wieder ein neuer Tag; neuer Tag – neues Glück - für all die 'noch immer Suchenden'",
kichert er in seinen etwas ungepflegten Bart.
Auf dem Nachhauseweg denkt er nach über die seltsamen Träume, die sich in seinem Fundbüro angesammelt haben; weit mehr als 20 000 sind es bereits und fast hat er
schon keinen Platz mehr für all seine anderen Fundsachen. Niemand hat bisher einen dieser verrückten Träume je wieder abgeholt.
"Was", fragt er sich, “soll ich damit anfangen? Sicher wäre der Verlierer glücklich sie wieder zu finden, aber sucht er denn wirklich ernsthaft danach? Kommt er
überhaupt auf die Idee, in einem Fundbüro nachzufragen? Und was, wenn die Träume gar nicht verloren, sondern gestohlen sind?“
Er weiß natürlich, dass Einiges in seinem Laden Diebesgut ist. Nach einer "gewissen Wartezeit" versteigert er es gemeinsam mit den Fundsachen auf seinen Auktionen -
business - , aber er muss ja von irgend etwas leben.
"Vielleicht kann ich diese Träume ja auch versteigern? Sicher gibt es genügend Realisten, die daraus noch Geld schlagen können! Die blöden Diebe konnten
offensichtlich nichts damit anfangen!"
Am nächsten Morgen hängt er ein Schild in sein Schaufenster:
...elf Träume stellt er in sein Schaufenster...:
An diesem Freitag durchstöbert Dave die Papier- und Müllkörbe der Gassen und Straßen von Llanes auf der Suche nach Pfandflaschen und sonstig
Verwertbarem.
"Hey, da ist dieses Lied ja schon wieder!" Der Text fließt über seine Lippen:
"someway, gonna start my rebellion today.
but here come the people in grey,
to take me away." **
Eine Minute später schaut er in eine kleine Gasse, an deren Ende ein kleines Fundbüro liegt….
* (“there is a war” -Leonard Cohen )
** (here come the people in grey – RayDavies)
*** (“when I was young” – Eric Burdon)
**** (the impossible dream -Alex Harvey)
Er betritt das Fundbüro und der Mann am Empfang fragt ihn:
"Kann ich Ihnen helfen?"
Dave antwortet:"Meine Träume liegen da in Ihrem Schaufenster; ich erkenne sie wieder. Kann ich sie zurück haben?"
Können Sie beweisen, dass es Ihre sind?" fragt der Mann.,
"Nein, tut mir Leid, kann ich nicht; aber glauben Sie mir: es sind meine!"
"Tut mir sehr Leid", antwortet der Mann;" aber vielleicht können Sie sie heute Abend bei der Auktion kaufen...?"
"Ich bin ein Habenichts, ich habe absolut kein Geld...", flüstert Dave und mit einer Träne in seinem Auge verlässt er den Laden.
"Ist mir egal", denkt er trotzig.
Draußen schließt er seine Augen und sieht einen blauen Mond über einer Marocco-ähnlichen seltsamen, burgunderfarbenen Landschaft aufgehen; er fängt an zu singen:
"...wahre Liebe gibt es nur dann, wenn der Mond blau ist..."******
"Ich werde einen neuen Traum träumen!
Er öffnet seinen Geist und sieht viele Menschen auf ihrer Suche nach dem blauen Mond – hinter dem Horizont...
*(“there is a war” -Leonard Cohen )
**("here come the people in grey" – The Kinks)
***(“when I was young” – Eric Burdon)
****(the impossible dream -Alex Harvey)
*****("here come the people in grey" - The Kinks)
******("Sarah" - green wave)
Ende
Story, Fotos und /s/w Graphik:Rainer Wahlmann
Malerei: Roswitha Thonet
https://www.pinterest.de/GalerieRotho/
https://www.rotho-malerei.info
Korrektur der untenstehenden Pressnotiz (SZ):
Rainer Wahlmann war 1975 Mitbegründer von green wave
Benutzer Bewertung: / 0
SchlechtSehrgut
Formularende
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Geschrieben von Holger Härtel http://allover-ffm-rock.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=5295&Itemid=91
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12.02.2010 |
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Dies sind 2 CD’ s, erstere mit dem Titel "…we used to cut the green grass…", die auch mit 11 Tracks und einem Bonus gut gefüllt ist. Die zweite CD mit dem Titel "…the war is over.." ist mit 6 Tracks (jedoch fast alle im 7 Minuten-Bereich) nicht so prall gefüllt. Die Spielzeiten sind mit 62:39 und 41:46 aber ausgewogen und nun werde ich mal schauen, ob man sich die 104 Minuten auch ‚antun’ kann. Die Gruppe ist seit 1975 aktiv und hat diese Doppel-CD als Eigenproduktion aufgelegt, so dass ich nun noch gespannter bin, vor allem, weil das Intro mit einer unglaublichen Länge von fast 2 ½ Minuten mich auch vom Stil her irgendwie an Marillion erinnert. Die Gruppierung aus der CDDB ist jedoch "Alternative & Punk" und so geht es dann auch bei "Better call it a day" gleich mal in die Vollen. Die Stimme erinnert an eine Mischung aus Talking Heads und Fischer Z., passt somit nicht nur hervorragend zum Stil, sondern fügt sich in den akustischen Rahmen der vorherrschenden Instrumente (Drums & Gitarre) perfekt ein. Da die CDs wirklich umfangreich sind und mein Platz hier doch recht beschränkt, gehe ich ab jetzt nur noch auf die besten und schlechtesten Lieder der CDs ein. Mit "What the fuck" liefert die Band gleich als dritten Track einen Song ab, der seinem Namen alle Ehre macht und fällt gleich mal in den negativen Bereich der Wertung. "She wrote a letter" kann die Scharte danach aber wieder auswetzen und geht dann vom alternativen Punk schon etwas in die Richtung Rock. Dann mit "Mama" bringen die Jungs ein Lied, das wirklich einen umhaut. Die Stimme jetzt nicht mehr so schrill, mehr Keyboard dabei und eine hervorragende Gitarre. WOW – wenn ich mich anstrenge, höre ich hier viele Interpreten raus (Queen, Genesis, Scorpions, Gary Moore, Dire Straits, Queensryche – um nur einige zu nennen), wobei hier keiner der genannten Interpreten kopiert wird. "The Underground" ist mal wieder so ein Highlight, beginnend mit der Mundharmonika, etwas Blues ist hier drin, im Gegensatz zum Bonustrack "Too real" ein wirkliches Bonbon. "Too real" fällt hier leider (als zweites Lied) ein wenig nach unten raus, da es mir persönlich zu jazzig ist. Nun die zweite CD eingelegt "…the war is over…" "Let’s make up & be friendly" hat leider wieder ein wenig zuviel Jazz-Elemente, aber "The rising of the weekend" entschädigt dann zum Glück dafür. Ein sehr melancholisches Lied, zu dem die Gitarre richtig perfekt ‚weint’. Mit der Geige wirkt der letzte Track "The war is over" noch um einiges melancholischer und stimmungsvoller und ist wirklich ein gelungenes Finale für eine wirklich gelungene Produktion. Fazit: Für eine Eigenproduktion ist es akustisch absolut gelungen und kann auch mit professionellen Produktionen mithalten. Auch wenn ich ein wenig voreingenommen an die Sache gegangen bin (saarländischer Alternative & Punk und noch selbst produziert), so musste ich das schnell revidieren. Mir persönlich gefällt die Doppel-CD sehr gut und ich kann sie weiterempfehlen. Ich sage mal so: Wer Fischer Z, Marillion (vor 1987) und Talking Heads mag, der kann sich hier sicher mit anfreunden, wobei ein Reinhören vorher empfehlenswert ist. Kauftip: Also ich würde mir diese CD auf jeden Fall kaufen, auch wenn einige wenige Tracks mir persönlich nicht so gut gefallen. Aber zu mindestens 90% ist es absolut hörenswert. |
Stefan Uhrmacher für Kultur regional (Saarbrücker Zeitung)
green wave am 11.06.09 in der Breite63, Saarbrücken
Saarbrücken. Selbst Stehplätze waren gefragt beim Andrang zum Konzert von Green Wave in der Breite 63. Besonders erfreulich: Generationen-übergreifend reichte das Altersspektrum zur Vorstellung des neuen Doppel-Albums „We used to cut the green grass/The war is over“ (Leico Records) vom Green-Wave-Fan der ersten Stunde anno 1975 bis hin zu ganz jungen Gesichtern. Geboten bekamen alle starken Artrock in der Tradition der 70er-Jahre - der hier mindestens eine Nummer rockiger tönte als auf der Studioaufnahme. Via Elektronik waren auch viele der von der CD her bekannten Geräusche präsent; massig füllte der Live-Sound den kleinen Saal. Im Bassregister meinte es der Mann am Mixer für empfindliche Ohrnerven gar zu gut. Unterm Strich brachten Green Wave ihr kniffliges Konzept-Opus spieltechnisch grundsolide und quicklebendig an den Hörer. Man merkte einfach, dass es den alten Hasen Riesenspaß machte. Zugpferd war selbstredend „Mister Green Wave“ Rainer Wahlmann am Sangesmikrofon, der allerlei Details der verwinkelten Story um die Folgen eines Atom-Supergaus geradezu mit den Händen ins Scheinwerferlicht zu malen schien. Wahlmanns Sonnenbrille, seine diabolische Stimme mit dem Cockney-Akzent, dazu schneidende Synthesizer-Wellen und Gitarrenakkorde wie Peitschenhiebe - da rieselten schon mal wohlige Gruselschauer den Rücken herunter. Vor allem weckte das Konzert aber durchaus wehmütige Erinnerungen an eine Ära, als Rock noch (Kunst-)Anspruch und Botschaft hatte – Green Wave halten sie jung.
uhr
...und er träumt ...van Nederland...
Ein Gespräch mit Rainer Wahlmann, Frontmann und Sänger von
Green Wave, der letzten Rockband vor der Grenze
Von NewcomerSzeneSaarland – Redakteur Ferdinand Martinelli
Er schrieb saarländische Rockgeschichte. Und Geschichten über grüne Tage auf blauen Planeten...seit über 40 Jahren ist Rainer Wahlmann als Musiker und kreativer Texter aktiv.
Wir treffen uns in Saarbrücker Chinesenviertel an einem der letzten schönen Herbsttage. Die Newcomer Szene Saarland wollte für euch die neuesten Infos von der saarländischen Rockband Green Wave – aber wenn man einen Menschen wie Rainer trifft wird aus solch einem Vorhaben unweigerlich eine Zeitreise in Sachen Musik, die mehr als 40 Jahre umspannt.
Seine musikalischen Anfänge liegen in der Gründung der Band „Dies Irae“ im Jahre 1968, die 1971 ihr erstes Album „First“ veröffentlichte und somit unweigerlich der „Kraut-Rock“ Epoche zugeordnet wurde. Mit Bands wie Moody, Blues, Edgar Broughton Band, Uriah Heep oder The Pretty Things traten sie auf – und auch auf einem erst vor ein paar Jahren veröffentlichten exotischen Krautrock- Sampler sind sie mit ihrem auf youtube tausendfach angeklickten „trip“ zu hören.,.
Möglicherweise war Wahlmann der erste deutsche Rockmusiker, der es schaffte, aus dem damaligen Radioprogramm wegen aufrührerischen und provokanten Texten verbannt zu werden.
Im Jahre 1975 gründete er, zusammen mit Marc Fournelle, Deddé Schäfer, Hans-Gerd Schäfer, Bernard Ayling und Helmut Scheid Green Wave und beschritt wieder Neuland – die Musik der Band war stark geprägt von amerikanischer Musik, Rhythm`n`Blues sowie Rock. Für die damalige Zeit für eine deutsche Band sehr außergewöhnlich und weitsichtig.
Im Eilverfahren handelt Rainer seine Musik-Karriere ab. „Ja, wir hatten einige Erfolge, Drogen,Beziehungen zu Frauen, Geld meist weniger...und auch alles was man nicht haben will – Abstürze, Trennungen, Manager die einen verklagen, Schulden und Hoffnungslosigkeit. Heute ist für mich Musik reine Expression und Meditation, ich bin immer noch leidenschaftlich, ...ehrgeizig leider seltener... – aber dennoch: wenn ich dann etwas mache, soll es so gut wie möglich sein.“
„Meinen nächsten Song würde ich gerne auf niederländisch singen...“
Rainer sprüht vor Energie und Lebensfreude, als er nach flotter Abhandlung seiner musikalischen Laufbahn über Dinge redet, die ihn begeistern und die er liebt.
London 1978 , Punk....und Rainer mittendrin
„Ja, ich liebe Punk, und ich fühle mich auf eine gewisse Art und Weise immer noch als Punker. Aber ich verstehe darunter Punk in seinem eigentlichen Sinne: Anders sein wollen, nicht in ein Schema passen wollen. Das in Worten und Musik auszudrücken, dafür brenne ich immer noch. Und wenn es Menschen wie Bob Geldof gelingt, tatsächlich auch politisch was zu bewegen, weiß ich, welche Kraft Musik hat“
Voller Phantasie und Poesie, aber auch kalter Realität und Brutalität ist die Trilogie „...green days on a planet blue...“ von Green Wave. Auf dem Doppelalbum „we used to cut the green grass/the war is over“ und dem Album „The inner Garden“ erzählt Wahlmann eine spannende Geschichte, die in England und Spanien spielt...nachlesen lohnt sich! (http://www.green-wave48.blogspot.de/)
Was träumt, was plant ein Mann, der solche Geschichten schrieb und der selbst ein Stück Rockgeschichte schrieb?
„Ich war (und bin) schon seit den frühen Sechziger Jahre immer wieder in den Niederlanden und beherrsche auch die Sprache mittlerweile ziemlich gut. Auf unserer kommenden CD wird mit Amsterdam ´65(de groene slang) auch ein Song mit niederländischem Text sein.“
Das würde Sinn machen, sang er doch schon auf deutsch, englisch und saarländisch (mit einer Band, die wir hier nicht unterschlagen wollen: „d´hemm“) – auf zu neuen Ufern!
„Ich erfinde mich immer wieder neu und bin auch immer wieder ein New Comer“, so Rainer in Anlehnung an den Namen unseres Lieblingsmusiklabels.
Rainers Stimmung passt sich plötzlich der Jahreszeit an, trotz der herbstlichen Sonne, die wir draußen sitzend im Nauwieser genießen dürfen.
„Mein langjähriges musikalisches Alter Ego, Stefan Richter, ist beruflich mittlerweile so eingespannt, dass er weniger Zeit für Musik findet – er ist erfolgreicher Psychologe und Berater in Frankfurt.“
Zusammen mit Stefan Richter schrieb er den Großteil der Musik für die Alben, aber es ist mehr als nur eine musikalische Partnerschaft. Sie kennen sich schon ewig und teilen viele Interessen und Einstellungen, politisch, musikalisch und über das Leben allgemein.
Die anfängliche Frage, was es Neues bei Green Wave gibt, können wir euch schlussendlich doch noch beantworten:
Auch wenn Rainers anfängliches Studioequipment aus der Zeit des green wave Studios in Riegelsberg Svens Hightech-Equipment (PCs, Digitalpult u.ä.) weichen musste und in einer Ecke von Verwendung träumt, laufen seit Anfang September im Hüttersdorfer Studio bereits wieder die ersten Aufnahmen zur nächsten green wave CD.
Sven Gross ist seit ein paar Monaten Besitzer und Produzent der ursprünglich von green wave angemieteten Studioräume.
Er und Daniel Minnerath hatten schon bei der Doppel-CD2009 Stefan Richter und Rainer Wahlmann als Produzenten abgelöst und produzieren auch jetzt die neuen Songs von green wave
Rainer hofft, dass er sich vielleicht noch soweit in Cubase einarbeiten kann, dass er vielleicht mit Stefan Richter über Internet noch weiter musikalisch zusammenarbeiten kann.
derzeitiges green wave Line-up: Sven Gross – keys, vocals, programming, recording; Daniel Minnerath – guitars, banjo, programming, recording; Deddé Schäfer – bass, vocals; Manuel Schwierczek – drums, percussion; Rainer Wahlmann – vox, harps, noises; Christoph Waltner- guitars;
Gastmusiker bei den neuen Aufnahmen wird auf jeden Fall auch wieder Stefan Richter- keys sein.
Also stehen die Chancen gut, dass wir bald den ersten Greenie-Song auf holländisch hören dürfen!
Danke für dieses ausführliche Gespräch, lieber Rainer Wahlmann!
Weitere Infos zu der Band findet ihr hier :
https://green-wave-live.jimdofree.com
Natürlich ließ sich Rainer nicht lumpen und brachte ´nen Sack voller CDs mit, die ihr gewinnen könnt!
Beantwortet folgende Frage und schickt eure Antwort an https://www.facebook.com/szenesaarland
Wie hieß die Band, mit der Rainer Wahlmann auf saarländisch gesungen hat?
Preis: Die komplette Trilogie „...green days on a planet blue...“ auf 2 CDs
Preis: Original Backstage und Artist Pässe aus den 90ern
It would be best to begin with the one minor drawback of this work. Unfortunately the complete story is not included on the two discs which might cause some initial confusion. However, this is compensated for by the excellent descriptive liner notes provided ( in both German and English) that also guide the listener towards the superb Green Wave website where they can find all the lyrics to the three part story or trilogy as it is referred to by the band. The general concept is nonetheless maintained so the missing part of the story is just a minor detail. And if one just wants to enjoy an hour and a half of some wonderful music without worrying about the story then one will find an excellent selection of songs that can be considered individually that paint, sequel and blend with on another beautifully.
But for those interested in both the story and the music this is where the treat lies on "...we used to cut the green grass... the war is over...." So without spoiling the story ( I'll leave that up to the band) it can be best summarized as a post-apocalyptic tale. While most stories of this sort are of a science fiction nature this one centres around the spirit and emotions of human beings within a threatened and fragile environment. In other words, it could really have happened or could happen. The story centres around a toxic event that occurs over Great Britain. The main characters are exiled to the Spanish coast where they hope to find a better life and happiness. I said that I would not give away the story so that's all I'm divulging.
While musically, this very electric (I didn't hear an acoustic instrument anywhere) orchestral rock epic doesn't reach virtuosic proportions, the musicians on the work are superb players. At times they play with the fire and fury of heavy metal and punk but become solemn and sullen like a classical master in order to reflect the moods of the individual songs .There are no less than 7 of them. They are Daniel Minnerath, guitars Dedde Schafer, bass/vocals, Stephan Richter, keyboards/vocals, Klaus Kliebenstein, drums, Christoph Waltner, guitars, Sven Gross, keyboards/vocals/production with Rainer Wahlmann on lead vocals, mouth harp and making noises. While the writing is an all out group effort the lyrical concept is the brainchild of Wahlmann the poet laureate of the group. It is worth commenting a bit about his uniquely wonderful voice that could mistakenly be compared to that of Roger Waters of Pink Floyd fame.
During the early seventies Wahlmann was busy being a full blown hippie in a rather obscure German band called Dies Irae. Even though this band only produced one record some of the attitude that was present in Dies Irae carried over to Green Wave through Wahlmann. Wahlmann himself readily admits that he might sound a bit like Waters but this is not intentional. So, this work might take a bit getting used to as result of Wahlmann's unique voice which just happens to sound like Roger Waters. Unfortunately it is too easy to make comparisons. I might add that Wahlmann is a 60 something and sounds no different than he sounded in 1971 when singing with Dies Irae. I might add as well for those who might be familiar with Dies Irae that this is an entirely different band.
As this is a German band ( who sing in English ), those who are familiar with some of the zany and bizarre effects employed by such bands from the early seventies Krautrock movement such as Guru Guru, Grobschnitt and others will be delighted just as I was to hear some of that here. If you're a fan of air raid sirens, fear not, there are even some air raid sirens. But these sound devices are used very effectively within the contexts of the songs and not indiscriminately. Also on a personal note, and speaking of the 1970s, I am a big fan of the longer concept albums of that period (Yes, Focus etc.), I was very surprised to find a concept album of this length appearing in the year 2009! So this is another treat for those who relish those precious years.
Green Wave's opus "...we used to cut the green grass...the war is over" will definitely take a few listens to fully appreciate. But once you get it will give you a great feeling. Maybe take it out to the park on a sunny afternoon where there are children playing, dogs chasing sticks and people strolling. That would be the perfect backdrop over which to enjoy this forward looking album that does not forget the terrible lessons of the past but above all gives hope in this world that can change without notice and will never be the same regardless of how much we might long for it.
Catch the Green Wave 5/5 for this jewel.
Early Krautrock, Dies Irae and the Green Wave Concept Albums
vibrationbaby (Ian Gledhill, reviewer of the Canadian www.progarchives.com )
Rainer Wahlmann was a founder member of the German psych/prog band Dies Irae. Formed in 1968 they released a single LP in 1971 simply entitled "First " which met
with some controversy as result of Wahlmann's lyrics .He ultimately left the band in 1972 and by 1973 the band was no more; although there was a brief reunion and an attempt to reform the band in
1992. In 1975 Wahlmann along with guitarist/vocalist Marc Fournelle formed another band called Green Wave that was initially heavily influenced by American R&B, rather unusual for a German
band at the time. They were exclusively atouring band playing on concert bills with the likes of Guru Guru, KRAAN and Embryo and only released their first English language album, “the inner
garden” in 2000, which by this time contained a mixture of styles. Another double album followed in 2009 that sounded even more progressive. They are currently working on another project that
will be sung in the German language.
Both Dies Irae and Green Wave are represented here on PA. Since I wrote both of the bios with the assistance of Wahlmann I decided to ask him if he wouldn't mind
doing an interview for us. He graciously did not hesitate to say certainly. So..............
VB :
Hi Rainer
RW
: It's really funny, how the stories of yesterday return, when somebody asks for them.
VB :
First off, how did you get into music in Germany back in the 60s? How did your musical trip blast off?
RW :
It's been a strange post-war scene that I grew up in a village near Saarbrucken. The adults always used to keep discussing the shame of having lost another world war, at family
parties, in drunken moments, they started singing their German folksongs again, that they used to sing while marching throughout Poland, Russia, The Netherlands or France and they tried to tell
us kids stories about all our ( still ) enemies in the world : the French, the Russians, the English, the Americans and all the others .We kids playing in the corners of our attic or basement,
found the old nazi--propaganda books and papers our parents had forgotten to burn and we played our own war games in the back yard. Like after the First World War, our home region Saarland
was occupied by the French and had to pay back war reparation debts in coal and steel. I had two older cousins, living in the same house. If I remember well, they started messing and upsetting
the whole house in the late 50s/early 60s with, what my father called American negro music : music of our "enemies". They played Elvis, Eddie Cochran, Buddy Holly, Little Richard, Bill Haley and
others. One of my cousins saved all his money to buy an old Adler motorbike and with that bike he caused some trouble as one of the first teddy-boys in our region. I was honestly impressed : this
kind of weird music really disturbed the adult world so much and was able to make them really angry! My father played the guitar and he always tried to teach me the songs he used to sing. I hated
those songs and as a result I never really learned to play the guitar. Later, about 1963/64, I started to listen to early British beat bands like The Searchers, The Kinks, The Animals, The Who
etc. My first records were of the ( then really weird looking ) Rolling Stones and my record player got thrown out the window by my father. The war had begun : I decided to fight with music for
freedom of thought and against intolerance. With some schoolmates we began practicing. I couldn't play anything, but I thought I had something to say. I pretended to be the singer.
VB :
Legend has it that the early Krautrock or kosmishe bands were spaced out on LSD and other mind altering drugs. The music certainly reflected that. They were pretty "out there" when
compared to American or British bands that appeared during the summer of love of 1967-69. Bands like Guru Guru, Amon Düül and your own band were much darker and not as happy. In Germany it was
more like the summer of "freakout", Could you offer some thoughts & comments.
RW :
Yes indeed, we were pretty " out there ". Different from Great Britain or American rock 'n roll and beat music had no real roots in Germany. Since the 19th century Germany has always been an
authoritarian country we had no democratic tradition like other countries. We even had to be forced to democracy by wars. Many of them Krautrock bands such as we were involved in a political
process too. We tried to escape from the system of boredom people in grey, of adaptation to the modern capitalist way of life with a barely hidden fascist background, that' s why they called us
communists ( It was so easy ). We had been born as the children of the world's biggest murderers. No, of course we were not guilty - but we felt like it. Beautiful losers (I really love that
Leonard Cohen expression ), that's what we were and, at least I think so, we still are. We were no winners, like some of them happy Californian acid freaks. We made music with a dark cloud
hanging over our heads and hoped to build a better new world. I got influenced by the summer of love very much, but inside if me there was a lot of anger still.
VB :
With some exceptions why did most German bands sing in English? I've heard various explanations for this. Some say it was for commercial reasons while others day their music sounded better in
English than German. In 1980 one of the members of Grobschnitt joked that it was nice to understand what he was singing about when they wrote a few songs in German. Could you give your take on
this ?
RW :
I myself never wanted to be German out of the reasons mentioned previously. I wanted to be part of a tolerant global English speaking community (sounds rather naive when I'm looking at the crimes
of globalization nowadays) In the early sixties I really considered emigrating to Holland. The German music on the radio sounded mostly like the songs my father used to sing. Childish songs with
silly lyrics supposed to put everyone to sleep, so they would not notice that there are wars and riots in the streets. Even when we played the Amsterdam Melkweg I didn't agree that they wanted to
announce us as a German band. I insisted that the band came from Saarland which is, I sadly have to admit, meanwhile part of Germany and no autonomous country like Luxemburg or Liechtenstein.
Sometime in the late 90s Stefan (VB, Green Wave's keyboard player ) suggested maybe to get a bit more commercial to sing in German. We compromised in starting a German dialect project called
d'hemm in the language of our home region "Saarländisch one of the most disliked dialects in Germany.
VB :
I'd like to talk a bit about Dies Irae, because there would not have been a Green Wave had there not been a Dies Irae. You were banned from German radio (with a few exceptions) because of your
anti-establishment lyrics and this contributed to the end of the band. You actually wanted the lyrics printed of the one and only Dies Irae album "First" that was released in 1971. Could you be
specific on what it was that really ticked people off about your lyrics because personally I thought they were pretty cool when I first got a hold of the album in
1977.
RW:
A part of the answer already lies in your question. You are Canadian, with a long liberal tradition behind you, since the early days of rock, the English speaking world got used step by step to
lyrics dealing with sex & drugs by hearing songs they understood immediately what was meant. On German radios you could hear songs with sex & drugs lyrics as well, but not too many
understood the lyrics and the songs came as chart hits from the US or Great Britain. The late 60s/early 70s in Germany were determined by a yellow-press caused McCarthy-like persecution complex
for sex addicted drug-taking-long haired communist (in fact, sometimes we were ) street fighting musicians. I guess, if I had not insisted on printing the lyrics on the cover no one would have
taken any notice of the lyrics at all. But I desperately believed in what I said then and I wanted to be understood, so it happened that way. I found it somewhat ridiculous to imagine that some
people thought that we were a threat to society even if I hoped we were! Georg Kreisler, a very famous Austrian singer once sang "but the world even shoots sparrows with cannonballs" I felt a bit
like a sparrow then.
VB :
You're a big fan of British punk and new wave bands. Would you consider Dies Irae an early incarnation of punk?
RW:
Yes, I felt like a punk ( and I still do), even if it started years later. I tried to be different in many a way. I had been listening to many groups then that had that kind of a punk spirit. So
I liked The Pretty Things, Downliner' s Sect, MC5, The Electric Prunes, Iggy & The Stooges and many others. Even The Rolling Stones were rather punky in the beginning and I adored the work of
Bob Geldof in the late 70s and what he politically achieved with music worldwide.
VB :
We have to talk about the "Trip" video. It gets thousands of hits on You Tube. What made you go out to an excavation site and go crazy. Were you "tripped" out on something and decided, let's go
out to the sand pit and film ourselves going crazy or was it though out ? It blew my mind when I first saw it and everybody I show it to freaks right out. Could you tell us how and why it was
made and where it was shown back in 1971 and what the heck is it supposed to mean??
RW :
The location where we filmed it has a WWII military background. It had been a drilling area for soldiers, SS and police during the war. Nearby, about 1km away, there had been a concentration
camp. At that time they had just started to remove the remnants to build up an industrial area. The only "plan" for the movie was: the war is over, and crazy long haired hippies desecrate "this
holy ground". The television crew had no idea, what they should do with us, so Bonny our "natural high" drummer suggested, that the camera man should bind his camera to his hand and shake it all
around to make it more psychedelic. To make it even more freaky we entered the bus. I had found a plant that had got removed by one of those caterpillars ( VB' excavation machines ) and we
planted it back into the sand and watered it to let it grow again ( maybe this was the beginning of the Green Wave idea ). I had smoked a joint before filming but it was stronger than I thought.
Unfortunately the guitar player was only a substitute for Harald Thoma and, like I told you before, for that reason and for Jo Schiff's grimacing, I didn't like the video too much.
VB :
Now Green Wave. Why the name Green Wave and how did the band get started?
RW :
In !975 our California guitar player Bernard Ayling suggested to give us the German name Grüne Welle, which means, that all the streetlights should turn green when you're in a hurry. My then
girlfriend didn't like this German name,so she suggested "Green Wave", and I ,as a real friend of nature, preferred the idea, that a green wave is necessary to prevent this world from drowning
into a sea of grey So we had the ”green“ in our name, I believe, 3 years before the German environmental party "The Greens" started. With the somewhat arrogant slogan "the last rockband before
the border " we entered the scene and played a lot of late hippie festivals and left wing parties.
VB :
Green Wave was a live band for almost 15 years before you even recorded your first album in 1999. This is rather unusual and I never heard of it before. I started researching Dies Irae for
Progarchives in 2006. Could you briefly tell us why it took so long to produce an album.
RW :
When I left Dies Irae in 1972 I felt deeply frustrated, as well by music industry as by my former fellow musicians. Most of the people who I thought they were my real friends turned out to be
real fans instead and followed the without me still performing group for one more year. With Green Wave my only wish was to build up a band of friends, not caring about the commercial thing. So
we did. We played live gigs all the time and loved it. Fact was also and till today is, same like in the Dies Irae days, in our home region of Saarland there is no kind of music business at all.
To be noticed, you had to leave for the big towns like Frankfurt, Cologne, Munich, Berlin, Hamburg. We made some efforts to interest some major companies and played some big towns, but musicians
came and went and so we finally decided to save all our money, to build up our own independent recording studio and do whatever we wanted to do. !999 I finally thought, we were ready to record a
CD; so we started our independant recording and producing. Looking back I must admit, I was never quite aware how fast the years had been passing by.
VB :
When you finally did record the Inner Garden which was the second part of a trilogy entitled "green days on a planet blue ", that began with the rock opera "we used to cut the green grass ", I
was a bit confused because I heard the double CD " we used to cut the green grass/ the war is over" first. Why didn't you just record the three parts in order?
RW :
At the time we decided to record our first CD we had been playing " We Used To Cut The Green Grass " live with changing musicians for about 9 years and the songs did not excite us very much
anymore. We had raw material and fresh songs ready for "The Inner Garden " (Part II )and thought it would be much more exciting to start with the songs, we never played live before and so it
went. With the death of our drummer Hans-Gerd Schäfer it took us 10 years more till we finally recorded parts I & III. First time in my life I had realized that" time waits for
noone".
VB :
How did the whole concept evolve? Did it take form in your head or was it based on something in real life? Why did you choose Great Britain and Spain as the settings for the trilogy? While
listening to the last part "The War Is Over" I found that some of it could have been interpreted as the state of Germany after the second world war. Were you thinking about this or is the trilogy
a completely fictional story?
RW :
In the early 90s I read an article about how they set free genetic mutated bacteria into the Californian atmosphere in order to change the climate for their strawberry harvest in the
environmental magazine Nature. The bacteria delayed the forming of ice crystals in the clouds, what meant a lot of money could be saved. I swear, I'm not joking: this was and still is the true
story. This was the basic idea in my head, the rest took time to develop. I chose Great Britain's Sellafield as one of the greatest senseless symbols for nuclear power in the world. Still I
strongly believe we'd be better off without such an indomitable energy. I was so glad to see the Sellafield cooling towers fall some years ago on You Tube ( I saw the movie ) because I had been
hitchin' through that part of Great Britain in my youth and been walking through the lake district for one week following the paths of some great British poets. By the way I love that Shelley
poem you chose for the biography. I've also been travelling through the Spanish part of the story, the Costa Verde, and the landscape of the Picos de Europa, a beautiful place to start anew. The
war is over impression you get sure is not limited to Germany after the war, it is the same all over the world. Too many people have died, life goes on, the soldiers are forgotten and pretty soon
there are new soldiers marching through the streets and people shout hooray! f**k it!
VB :
How would you categorize the music of Green Wave today? Alternative?
Progressive? There's a lot of influences that can be heard from The Talking Heads to Pink Floyd,
RW :
I declare every musician who's not satisfied with the way the human race behaved towards this planet in the last decades is my friend, even if he doesn't know me or likes me at all. If you've
been listening to rock music for about nearly 50 years there's a lot of fantastic bands, musicians, melodies and lyrics floating through your head. I guess we got influenced by all the bands and
musicians we liked. I don't know exactly how to categorize our music. I like the true sense of alternative, but in the end I like to say, it's simply music, you have to hear it and to feel it to
see, if you really like it.
VB :
Stefan Richter, the keyboard player, writes all the music and you write all
the lyrics. You interact very well. The music is very descriptive of the lyrics. Could you reflect on this close knit creative process.
RW
:
Stefan and me, that's a real long time companionship, every time we meet in the rehearsal room or in the studio something new gets on the way, we share a similar point of view on music, politics
and life in general. But to put it right, on "The War Is Over" there are also a lot of ideas from Sven Gross and all the others of the team. Sven and the others had not yet been members of GEMA,
the German royalties´ society, so we had our separate way to deal with that. Some of the brand new material that we are working on at the moment is written by one of the guitar players Daniel
Minnerath.
VB :
Where did you find that hot lady, Andrea Bettinger, who does female vocals on a couple of tracks on both albums and appears in the Hope video from The Inner Garden? She's got a very unusual voice
that complements your own unique voice.
RW :
I always went crazy about Andrea's voice every time I heard her. So when we started writing songs for "We Used To Cut The Green Grass" I asked her the first time to take over some vocal
parts in a our songs, but she was too busy with other projects. Second time I asked her was with "The Inner Garden ". You can hear her on Hope and Morvan. Since then she is with us on every
project as guest singer . She's really great and you're right, we fit together pretty well.
VB :
Any last words. What does the future hold for Green Wave and what's the best way to obtain your music which has been independently released on the Leico label ?
RW :
We hope to get our new video " Let's Make Up & Be Friendly" finished until autumn. Marc Fournelle, guitarist from our first line-up in 1975, who's living now in France, is probably
bound to return as gig manager, so we hope to play some gigs over there in France pretty soon. New song material is already on the way. We plan to get the new CD ready in 2011. We really are
independent! Sometimes that's a problem and no solution at all, because it means, it's not so easy to get our music or CDs .Independant means, you can be sure, that we sent it ourselves. At the
moment you can order the CDs via our German label www.leico.de and you can hear our music on https://www.facebook.comgreenwavesaar or on https://www.soundcloud.com/green_wave
Last word?
If you're not ready to fight for peace, then forget it.
Rainer Wahlmann
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